Für etwas Aufregung in der deutschen Blogosphäre hat meine Berichterstattung bei tagesschau.de über den mehr als ungeschickten Umgang von Transparency International mit der enttäuschten Kritik einer Berliner Bloggerin gesorgt – ein PR-Desaster für die Organisation. Während viele Blogger sich mit der von Transparency angegangenen Bloggerin solidarisierten, werteten einige meinen distanzierteren Artikel, der beide Seiten zu Wort kommen ließ und sich statt auf die auslösenden Fakten auf den sich entspannenden Konflikt zwischen Blogs und Transparency konzentrierte, gleich als Parteinahme im umgekehrten Sinne, Verschwörungstheorien inklusive.
Dass auf Blogger-Aufmerksamkeit hin innerhalb einer Stunde nach Erscheinen des Artikels gleich eine Korrektur im Text vorgenommen wurden und so Blogs als nützliches Korrektiv erwiesen, ging leider bei Teilen der „leicht zu empörenden Weblog-Gemeinschaft“ (Zitat aus meinem Artikel) später unter bzw. führte dazu, dass – im Online-Journalismus allgemein übliche – Aktualisierungen, die den neuesten Stand der Entwicklungen wiederspiegelten, gleich als Kniefall vor den Weblogs gedeutet wurden. Ãœbersehen zu haben scheint der eine oder andere Blogger auch, dass tagesschau.de im Gegensatz zu anderen Medien auch den vorläufigen Abschluss der Transparency-Geschichte meldete.
Aufatmen lässt die ebenso schnell wie die Erregung beginnende Reflexion – lesenwert sind Jörg-Olaf Schäfers Gedanken zu „Blogs und Rudelbildung“ bei Medienrauschen.